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Allergie-Symptome Diese drei Ernährungs-Tipps helfen gegen Heuschnupfen

21. März 2025, 08:14 Uhr

Den Heuschnupfen mit Ernährung ausbremsen? Eine tolle Idee - und machbar: Ernährungstherapeutin Dr. Dorothea Portius hat die richtigen Tipps, um auch vorsorglich aktiv zu werden und Symptome zu verringern. Eine Allergie ausschließlich mit Ernährung loszuwerden, ist zwar nicht möglich - aber nach 1-3 Monaten kann sich vieles verbessern.

Die wichtigsten Tipps bei der Ernährung gegen Heuschnupfensymptome: Rauf mit den antientzündlichen Lebensmitteln wie Kräuter, Gemüse und Früchte und runter mit histaminreichen Speisen, die typische Allergiesymtpome auslösen können.

Das hilft nicht nur den Heuschnupfen-Geplagten, sondern allen Allergikern und vielen Menschen, die entzündliche Prozesse im Körper eindämmen möchten - zum Beispiel Rheumatiker oder Diabetiker.

Frauenhände mit einer Portion frisch geernteter schwarzer Johannisbeeren
Zuckerarme Beeren wie schwarze Johannisbeeren wirken entzündungshemmend - ein Top-Tipp! Bildrechte: IMAGO / Addictive Stock

Tipp 1: Mehr Gemüse, zuckerarme Früchte & Kräuter

Der erste Schritt: Mehr Gutes in den Speiseplan aufnehmen. Dazu gehören: Gemüse, Früchte und Kräuter. Die liefern nicht nur Ballaststoffe für den Darm, sondern auch unterschiedliche sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien (sie schützen den Körper vor freien Radikalen).

Check für Ihre Einkaufsliste:

  • Gemüse: alle geeignet außer Sauerkraut, Spinat, Tomaten, Hülsenfrüchte, Steinpilze, Champignons
  • Milchprodukte: Frischmilchprodukte, evtl. Rohmilch-Frischkäse, junger Gouda, Butterkäse
  • Früchte: u.a. Pfirsich, Aprikose, Melone, Mango, Sauerkirschen, Brombeeren, Johannisbeeren, Cranberries, Äpfel (eingeschränkt bei Reaktion auf Birkenpollen),
  • Backwaren, Getreide: vor allem Dinkel, Roggen, Hirse und Buchweizen (außer ggf. Hefe- und Sauerteiggebäck), Reis
  • Nüsse: Kokosnuss, Macadamia-Nüsse, Maroni

Frauenhände schneiden Brokkoli in der Küche
Superfood Brokkoli? Ja, absolut! Ab auf den Speiseplan mit diesem Gemüse. Bildrechte: IMAGO/Cavan Images

Tipp 2: Superfood im Kampf gegen Allergie & Entzündungen!

Sie wollen noch mehr gegen Ihre Heuschnupfen- und Allergie-Symptome tun? Dann sollten Sie sich innerhalb der empfohlenen Gruppe ganz besonders auf jene Lebensmittel konzentrieren, die (je nach Pollenallergie) entzündungshemmend wirken und dadurch Symptome sogar konkret lindern können.

Das sollte auf Ihre Einkaufsliste:

  • Petersilie
  • Thymian, auch als Tee gut geeignet.
  • Zwiebel, Dill, Liebstöckel, Buchweizen
  • Brokkoli und Brokkoli-Sprossen
  • Grünes Blattgemüse wie Grünkohl und Rosenkohl
  • Holunder, schwarze Johannisbeeren, Sanddorn
  • Omega-3-reiche Pflanzenöle wie Leinöl, Fischöl, Algenöl

Toast mit u.a. Speck und viel gehobeltem Parmesan
So viel Parmesan und darunter noch Speck? Für eine histaminarme Ernährung sollten diese Lebensmittel gemieden werden. Bildrechte: IMAGO / USA TODAY Network

Tipp 3: Histamine - weniger davon

Wer schon so viele gute Lebensmittel auf dem Speiseplan hat, der muss natürlich auch einiges streichen. Dazu gehören für Heuschnupfen-Patienten vor allem histaminhaltige Lebensmittel. Der Grund: Histamin ist ein Entzündungsbotenstoff, der Allergiebeschwerden auslösen und verstärken kann. Histamine spielen eine große Rolle bei Allergien - wenn wir alles meiden, worin sie stark enthalten sind, ist das ein guter erster Schritt.

Aber: Wer merkt, dass er diese Speisen gut verträgt, sollte sie weiterhin zu sich nehmen, denn sie machen auch ein bisschen fit im Kampf gegen die Allergene!

Histamin-Bomben: Die Checkliste für's Weglassen

  • Käse: gereifte Käsesorten, z.B. Hartkäse wie Parmesan, alter Gouda
  • Getreide: ganz frische, noch fast warme Backwaren, ggf. Hefe- und Sauerteiggebäck sowie Weizen
  • Gemüse: Sauerkraut, Spinat, Tomaten, Hülsenfrüchte, Steinpilze, Champignons, Aubergine, Avocado
  • Früchte: Erdbeeren, Himbeeren, Orangen, Zitrusfrüchte, Banane, Ananas, Kiwi, Birnen, Papaya, Guave, Nüsse (außer Macadamia, Pistazien), überreife Früchte
  • Sonstiges: u.a. Hefeextrakt, Essig, Kakao, dunkle Schokolade, Mate-Tee, Lakritz, geräucherte, getrocknete oder eingesalzene Fisch- und Wurstwaren, Speck, Salami

Hier finden Sie allgemeine Hinweise, die natürlich keine medizinische Ernährungsberatung ersetzen können. Daher: Wenn Sie sicher gehen wollen, was zu Ihren individuellen (Un)verträglichkeiten passt, sollten Sie eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen.

Manche Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten für eine individuelle Ernährungsberatung bei Krankheiten wie nachgewiesenen Allergien.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | ARD-Mittagsmagazin | 04. März 2024 | 12:10 Uhr

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