
Stiftung Warentest Günstig und gut: Diese Olivenöle überzeugen im Test
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02. Februar 2025, 19:14 Uhr
Die Ernte war schlecht - trotzdem hat die "Stiftung Warentest" in ihrem aktuellen Testbericht zu Olivenölen überraschend gute Ergebnisse für Verbraucherinnen und Verbraucher parat: Sieben der insgesamt 25 getesteten Olivenöle der Güteklasse nativ extra sind "gut"!
Gutes Olivenöl zum kleinen Preis
Welches Olivenöl hält, was es verspricht? Die aktuellen Testergebnisse zeigen: Gute Qualität muss nicht teuer sein. Eine Erleichterung für viele Verbraucher, waren doch die Preise für das gesunde Öl in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Die gute Nachricht: Die Preise fallen aktuell wieder.
Nicht bio: Überraschender Testsieger
Das Olivenöl "Rewe Beste Wahl Italienisches Natives Olivenöl Extra" ist das am besten bewertete Öl. Mit einem Preis von 15,98 Euro pro Liter überzeugte dieses Öl die Tester durch seine ausgewogene Mischung aus typischer Bitterkeit, angenehmer Schärfe und Aromen wie Mandel und Apfel - Geschmacksurteil "sehr gut".
Olivenöl-Schnäppchen vom Discounter
Wer beim Olivenöl-Kauf sparen möchte, sollte auf das Olivenöl von Aldi achten - das Aldi-Öl "Cantinelle" landete auf Platz 2, kostet nur 9,05 Euro pro Liter und ist damit ein echtes Schnäppchen. Es wird inzwischen unter der Marke "Bellasan" verkauft. Sicherheit darüber, dass es sich um das "gute" getestete Öl handelt, haben Verbraucher beim Blick auf das Rückseitenetikett: Der Abfüller "Oleificio Salvadori" ist hier erkennbar.
Auch Bio-Olivenöl ist "gut"
Das beste Bio-Olivenöl im Test kommt ebenfalls von Aldi. Mit einem Preis von 9,27 Euro pro Liter überzeugt es nicht nur geschmacklich, sondern fördert auch den ökologischen Olivenanbau: Bio-Öl schützt Böden und unterstützt die biologische Vielfalt - ein Gewinn für Umwelt und Verbraucher.
Problem: Qualität des Olivenöls
Sorgen macht den Experten die gesunkene Olivenöl-Qualität infolge des Klimawandels: Schlechte Ernten haben minderwertige oder mittelmäßige Öle im Handel zur Folge. Dennoch sind die Tester mit den zahlreichen empfehlenswerten Ölen im Test zufrieden.
Ein Grund dafür sind die Qualitätsansprüche in Deutschland:
Der deutsche Olivenölmarkt ist der strengste der Welt, die Händler stellen höchste Anforderungen an die Lieferanten.
Achtung: Diese Öle fielen durch
Nicht jedes Öl konnte überzeugen. "La Española", "Fiore" und das "dm Bio-Olivenöl" wurden mit "mangelhaft" bewertet. Sie rochen und schmeckten stichig bis ranzig - klare Verstöße gegen die EU-Vorgaben für die Güteklasse "Natives Olivenöl Extra".
Kritisch: Mineralöl-Belastung
Einige Öle zeigten alarmierende Belastungen mit Mineralölbestandteilen (MOSH und MOAH): Das "dm Bio-Olivenöl" enthielt mehr als doppelt so viele aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH) wie toleriert. MOAH gelten als potenziell krebserregend. "La Española" - eines der eher teuren Produkte im Test- wies die höchsten MOSH-Werte der letzten acht Jahre auf.
Insgesamt ist die Mineralöl-Belastung seit Bekanntwerden des Problems vor gut zehn Jahren aber gesunken.
Reaktion der Hersteller
BRISANT hat bei den Herstellern der mit "mangelhaft" bewerten Öle nachgehakt.
"Dm" meldet sich nach der BRISANT-Anfrage zurück und will das Thema weiter prüfen - zumindest, was die Mineralölkohlenwasserstoffe angeht: "Wir nehmen das mögliche Auftreten von MOSH/MOAH daher sehr ernst", schreibt die Firma.
Daher seien die von den Testern genannten Gehalte "nicht nachollziehbar". Man bleibe dazu mit der Stiftung Warentest in Verbindung. Zum Thema Geschmack äußerte sich die Firma nicht.
Gesundes Olivenöl
Der hohe Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren im Olivenöl kann dabei helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.
Die im Olivenöl enthaltenen Polyphenole wirken antioxidativ und können Entzündungen im Körper reduzieren.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 22. Januar 2025 | 17:15 Uhr